Rotweine

Blauer Portugieser
Die sehr alte, rote Rebsorte stammt aus Österreich oder Portugal und hat zahlreiche Synonyme. Jancis Robinson meint, dass der Ursprung in Portugal liegt und andere Quellen behaupten, dass sie aus Österreich stammt. In der österreichischen Gemeinde Gumpoldskirchen ist bekannt, dass der Vöslauer Schlossherr Freiherr von Fries im Jahre 1772 die Sorte vom portugiesischen Oporto nach Bad Vöslau gebracht haben soll.
Robert Aldwin Schlumberger (1814-1879) stellte im Jahre 1846 den ersten österreichischen Schaumwein vor, der aus dieser Sorte "Blanc de noirs", also weiss gekeltert wurde.
Die Sorte Roter Portugieser (auch Königstraube) und die Tafeltraube Geissdutte (auch Weisser Portugieser genannt) sind nicht verwandt.
Die mittel bis spät reifende Sorte liefert einen sehr hohen Ertrag. In Deutschland (z.B. Pfalz, Rheinhessen) ist sie nach Spätburgunder und Dornfelder eine der häufigsten Rotweinreben.
Der oft hellrote Wein wird in den ersten zwei Jahren getrunken. Das zarte Bouquet erinnert an Kaffee mit fruchtigem Geschmack und gering gerbstoffhaltig. In guten Jahren können altersfähige, dichte, extraktreiche Weine mit pfeffriger Frucht erzeugt werden.
Angebaut wird der Blaue Portugieser auch in Argentinien, Bulgarien, Brasilien, Canada, der Schweiz, China, Spanien, Frankreich, Ungarn, Portugal, Tschechei, dem ehemaligen Jugoslawien, Neuseeland und den USA.

 

Blauer Zweigelt
Die rote Rebsorte wurde im Jahre 1922 an der Weinbauschule in Klosterneuburg von Dr. Fritz Zweigelt (1888-1964) aus den Sorten St. Laurent x Blaufränkisch gekreuzt. Trockener leichter Rotwein von rubinroter Farbe mit fruchtigem Abgang. Leicht bekömmlich. Ideal zu Fleisch, Wild und Käse, aber auch passend für alle Gelegenheiten in geselliger Runde.
Die Sorte wird vorwiegend in Österreich, wo sie mit rund 4.350 Hektar (9% der Gesamt-Rebfläche) die häufigste rote Rebsorte ist, in kleinen Mengen in Deutschland (Saale-Unstrut, Württemberg) sowie in England versuchsweise angebaut.
Professor Dr. Fritz Zweigelt (1888-1964) studierte Naturwissenschaft in Graz und habilitierte später an der Wiener Uiniversität für Bodenkultur für landwirtschaftlichen Pflanzenschutz. Im Jahre 1912 trat er in die Klosterneuburger Weinbauschule (Niederösterreich) ein, wurde später Direktor dieses Institutes und übte diese Funktion bis zum Jahre 1945 aus. Er erhielt zahlreiche Ehrungen. Sein Name ist untrennbar mit der nach ihm benannten Neuzüchtung Zweigelt verbunden. In diesem Zusammenhang sagte er: "Dass es eine Zweigelttraube gibt, weckt in mir gemischte Gefühle - einerseits die Hoffnung, dass sie mich wahrscheinlich überleben wird und andererseits die Hoffnung, dass sich manch einer an diesem Wein berauschen wird, wie ich mich seinerzeit berauscht habe an der Freude an der gelungenen Züchtung."
Synonyme sind: KLOSTERNEUBURG 71; ZWEIGELT 71; ZWEIGELTREBE; ROTBURGER; CVEIGELT; ZWEIGELT; CVAIGELT

Cabernet Franc
Eine der wichtigen Varietäten des Bordelais. Nahe verwandt und ziemlich ähnlich im Stil des Cabernet Sauvignon. In St. Emilion unter dem Namen "Bouchet" bekannt. Mit Cabernet Sauvignon und/oder Merlot ist sie ein klassischer Partner im Bordeaux-Verschnitt. Im Grand Cru Château Cheval Blanc in Saint-Emilion ist sie die dominierende Rebsorte.
Auch der weltberühmte "Super Tuscan" Solaia wird zu einem kleinen Teil mit Cabernet Franc hergestellt. Der Solaia ist beheimatet auf dem Weingut Tignanello im Herzen des Chianti-Classico Gebietes in Italien. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist es im Besitz der Familie Antinori, erfährt seitdem stetige Erweiterungen und Innovationen, und wuchs so auf seine heutige Grösse von 350 Hektar an, von denen 140 ha unter Rebbestockung steht.
Aus einer natürlichen Kreuzung Cabernet Franc x Sauvignon Blanc ist die Sorte Cabernet Sauvignon entstanden.
Sie wird auch u.a. auch in Albanien, Argentinien, Australien, im ehemaligen Jugoslawien, Kalifornien, Kasachstan und Neuseeland. Ungarn, Südamerika und vielen andern Ländern angebaut

Cabernet Sauvignon
Die "grossen" Weine stammen aus einer begrenzten Zahl von "noblen" Traubensorten, den cépages nobles. Die vier führenden Varietäten heissen Cabernet Sauvignon, Riesling, Pinot und Chardonnay. Die Cabernet Sauvignon ist sicherlich die bekannteste und erhabenste unter den Rotweinreben. In der Alten Welt, vor allem in Bordeaux, verehrt, gibt sie den Weinanbaugebieten der Neuen Welt ein charakteristisches Profil.
Wie kaum eine zweite Sorte ist sie in der Lage, neben ihrer stets unverkennbaren aromatischen Intensität das jeweilige Terroir besonders ausdrucksvoll widerzuspiegeln. Die gut strukturierten, aristokratischen Weine sind tanninhaltig, oft sehr langlebig und gut zum Ausbau im Eichenholz (Barriques) geeignet.
Die Triebspitze ist mittelmässig bis stark wollig. Die jungen Blätter haben zwar eine Behaarung, diese lässt aber mit der Zeit nach. Die Trauben sind klein bis mittelgross und sie sind geschultert. Die Beeren sind sehr klein, rund und schwarz. Sie verfügen über einen Wachsbelag und haben eine dicke, harte Beerenschale. Die Sorte kommt mit Trockenheit gut zurecht - mit Frost allerdings schlecht. Sie treibt spät aus und wird spät reif.
Die Ursprünge der Sorte sind nicht mehr recht zu klären. Sie wurde in Frankreich bereits im Jahre 1635 urkundlich erwähnt - damals schickte der französische Staatsmann und Kardinal Richelieu, eigentlich Armand-Jean du Plessis, (1585-1642) mehrere tausend Rebstöcke dem Abbé Breton. Die bei diesem Handel aufgeführte Bezeichnung Bidure für die Rebe bot Anlass zur Vermutung, dass sie von der von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten, antiken Sorte Biturica abstammen könnte. Noch heute heisst sie in den Graves "Vidure", was zum einen "harte Rebe" bedeutet, zum anderen ein aus "Biturica" abgeleitetes Wort sein könnte. Die Adelsfamilie Richelieu besass grosse Landflächen im heutigen Gebiet Fronsac (Bordeaux). Der Kardinal war ein grosser Weinliebhaber und hat massgeblich zur Verbreitung des Cabernet Sauvignon beigetragen.
Die drei Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenere wurden allerdings früher stets miteinander verwechselt, so dass die letzte Klarheit fehlt. Genanalysen legen nahe, dass es sich durchaus auch um eine vermutlich natürliche Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon blanc handeln könnte.
Der Herzog von Richelieu begann seine Karriere als Bischof eines unbedeutenden Bistums. Mit besonderem Engagement und Geschick unterstützte er die Politik der Regentin Maria von Medici, die ihm ihr Vertrauen schenkte. Gleichzeitig versuchte er, Beziehungen zum König aufzubauen und vermittelte oft in Konfliktsituationen zwischen Ludwig XIII. und seiner Mutter. Er stieg bald zum ersten Minister Königs Ludwigs XIII. (1601-1643) auf und brachte schnell die ganze Macht im Kabinett an sich, übernahm faktisch die Leitung.
Im Jahre 1635 gründete Richelieu die Académie française. Zu den ersten Aufgaben der Akademie gehörte die Ausarbeitung eines Wörterbuches und einer Grammatik, die die Grundlage der zentralistischen Sprachpolitik sein sollten. Sehr schnell entwickelte sich die Académie française jedoch zu einer Institution, die deutlich mehr als nur das Verfassen von sprachwissenschaftlichen Büchern leistete. Sie wurde zu einer Kontrollinstanz, die die Entwicklung der französischen Sprache und Literatur überwachen und lenken sollte.
Der Cabernet Sauvignon - Wein hat erst Ende des 18. Jahrhunderts im Medoc seinen Siegeszug angetreten, als die Verbraucher auf haltbare Weine zu achten begannen. Früher hiess es, er sei jung kaum zu trinken. Erst nach Jahren habe er seine Gerbstoffe (das sind jene, die ein pelziges Gefühl im Mund machen) abgebaut. In der Tat hat er eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Phenolen. Das kommt vor allem daher, dass er im Verhältnis viele Kerne und Schale und recht wenig Fruchtfleisch hat. Die Kerne bringen die Phenole mit, die Schale eine tiefdunkle, oft bläuliche Farbe. Cabernet Sauvignon wird deshalb gerne mit anderen, milden Sorten wie Merlot oder Cabernet franc verschnitten.

Bordeaux-Cuvée
Der Cabernet Sauvignon verleiht als einer der Hauptanteile im Bordeaux-Verschnitt den grossen Bordeaux-Rotweinen und zahlreichen anderen Weinen in vielen anderen Ländern der Welt Tannin, Körper und Aroma. Es werden aber auch viele sortenreine Weine gekeltert.
Der Begriff Bordeaux-Cuvée ist nicht ganz klar definiert, denn die tatächliche Cuvée ist je Bereich unterschiedlich und orientiert sich auch an der Bestockung in den einzelnen Châteaux. Die wichtigsten roten Sorten dazu sind Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Carmenère, Malbec und Petit Verdot, die wichtigsten weissen Sorten sind Sémillon, Muscadelle und Sauvignon Blanc. Tatsächlich entscheiden die Kellermeister die Cuvée jährlich erst nach der Gärung. Die Assemblage ist eine der wichtigsten Tätigkeiten und erfordert grosse Erfahrung.
Am linken Ufer der Gironde (Médoc, Cérons, Graves und Sauternes) überwiegt bei Rotweinen der Cabernet Sauvignon (65-70%), ergänzt durch Cabernet Franc (15%) und Merlot (15%), sowie kleiner Teile Malbec (1-5%) und Petit Verdot (1-5%). Als Ausnahme enthält der Rotwein des berühmten Château Mouton-Rothschild 90%+ Cabernet Sauvignon. Am rechten Ufer (Blaye, Bourg, Pomerol und Saint-Émilion) überwiegt Merlot (60%), ergänzt durch Cabernet Franc (30%) und Cabernet Sauvignon (10%). Hier ist der Ausreisser das berühmte Château Pétrus, wo beinahe sortenrein aus Merlot gekeltert wird.

Weltweit werden rund 145'000 ha Rebflächen mit Cabernet Sauvignon kultiviert.
Cabernet Sauvignon stammt also aus Frankreich und ist dort auch stark verbreitet: Fast 35.000 Hektar umfasst die Rebfläche, zwei Drittel liegen im Gebiet um Bordeaux, der Rest an der Loire und in den Tafelwein-Gebieten Südfrankreichs. Der erste Rang wird Frankreich aber in den letzten Jahren durch Chile strittig gemacht. Dort deckt sie neuerdings 23% der Gesamtrebfläche des Landes ab und dürfte mit 39.244 ha weltweit führend sein. International folgen Australien (29.500 ha), Bulgarien (ca. 18.000 ha), Kalifornien (ca. 15.500 ha), Südafrika (11.900 ha) und das kleine Moldawien (7.000 ha) auf den Plätzen.
Auch die alten europäischen Wein-Nationen versuchen sich mit dieser "Wettbewerbs-Rebsorte" zu profilieren. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich der Cabernet Sauvignon deshalb selbst in der Schweiz, Österreich und Deutschland (wo allerdings erst seit den 90er Jahren einige Dutzend Hektar bestockt sind).
Cabernet wird in Kalifornien vorwiegend reinsortig ausgebaut. Unter dem Begriff "Meritage" verschneiden ihn einige Erzeuger mit anderen Bordeaux-Rebsorten: Merlot, Malbec und Cabernet Franc. Bei einer Vergleichsverkostung von Topweinen aus Frankreich und Kalifornien im Jahre 1976, die vom Journalisten Steven Spurrier in Paris organisiert worden war, bestätigte sich der Erfolg von kalifornischem "Cab" am internationalen Markt. Kalifornische Cabernet Sauvignons beeindrucken durch ihre intensiven Aromen nach Brombeeren, Kirschen und anderen dunklen Früchten. Mit ihrer mittelkräftigen Struktur und den spürbaren Tanninen können viele dieser Weine 10 bis 15 Jahre oder noch älter werden. Die meisten der sogenannten "kalifornischen Kultweine" sind Cabernet-Weine.

Carignan
Sehr produktive, eher neutrale Rotweintraube (Frankreich, Nordafrika). Sie ist mit knapp 250.000 Hektar Rebfläche weltweit an fünfter Stelle. In Spanien/Katalonien ist sie geringer Bestandteil des Rioja. Im französischen Languedoc-Roussillon macht sie die Hälfte der Rebfläche aus. In Südamerika wird sie in Mexiko, Argentinien, Chile und Uruguay kultiviert. Auch eine weisse Mutation namens Carignan Blanc ist bekannt.

Carmenère
Eigentlich stammt die rote Rebsorte Carmenere aus dem Bordeaux, Frankreich. Besonders im Medoc und Saint Emilion war sie als "Grande Vidure" mit Cabernet Franc zu Cuvées vermählt Bestandteil vieler hervorragender Weine. Die Carmere war allerdings sehr empfindlich, verrieselte leicht, brachte in schwierigen Jahren entsprechend wenig Ertrag und hat deshalb an der Gironde stark an Bedeutung verloren.
Erfolgreich ist sie hingegen in Chile. Dass es mit der Carmenère auch eine typisch chilenische Rebe gibt, wurde allerdings erst im Jahre 1991 aktenkundig.
Silvestre Ochagavia führte um 1851 viele klassische französische Rebsorten nach Chile ein - noch bevor der Echte Mehltau und die Reblaus zuschlugen und den Weinbau in Europa flächendeckend lahm legten. In den reblausfreien Weingärten Chiles hatte die Carmenère eine Zukunft und wurde dort allerdings bis Anfang der neunziger Jahre für einen besonders interessanten Vertreter der Rebsorte Merlot gehalten. Erst jahrelange Untersuchungen des französischen Ampelographen Jean-Michel Boursiquot (geb. 1958) zeigten auf, dass es sich bei der Carmenère nicht etwa um einen speziell interessanten Klon der Merlot handelte, sondern um die alte Vitis vinifera aus dem Bordelais. Winzer schätzten, dass zwischen 60-90 % ihrer Merlot-Reben sich schlussendlich als Carmenère enttarnten.
In Chile wird die Carmenère heute auf weit mehr als 6'000 ha kultiviert. Im Jahr 1997 wurden erst 330 ha offiziell gemeldet. Ein Jahr später vergrösserte sich die Rebfläche schon auf 1697 ha und im Jahr 1999 wurde sie mit mehr als 2'306 ha angegeben. Es dauerte Jahre, bis die tatsächlich in den Weinbergen vermischten Rebstöcke der Merlot und Carmènere bereinigt wurden.
Boursiquot beschaffte sich übrigens sein Know-how der Ampelographie im Weinbau-Institut Montpellier (Frankreich) unter Pierre Galet (geb. 1921). In Zusammenarbeit mit der University of California wirkte er später massgeblich bei der Abstammungs-Aufklärung verschiedener Rebsorten, wie beispielsweise Chardonnay, Durif, Gouais Blanc, Petite Sirah und Syrah mit. Er blieb an der University of California, wo er eng mit mit Dr. Carole Meredith zusammenarbeitet.
Italienische Winzer aus dem Friaul belächelten den Irrtum der Chilenen etwas, mussten sich aber selbst an der Nase nehmen, weil auch bei ihnen zu Hause oft Wein aus der Carmenere als Cabernet Franc etikettiert wurde. Sie sind sich sehr ähnlich und möglicherweise ist die Carmenere mit der Cabernet Franc tatsächlich verwandt.
Die Carmenère-Rebsorte hat zwar eine eigenwillige, recht pikante Note, ist dafür aber unglaublich süffig. Richtig pfeffrig, mit einer köstlich integrierten Fruchtsüsse und viel Stoff, erinnert dieser schwere Rote an einen guten Bordeaux.
Heute findet man die Carmenère u.a. in sehr unterschiedlichen Anbauflächen auch in Argentinien, Bulgarien, Brasilien, Griechenland, Ungarn, Deutschland, Russland, der Türkey, der Schweiz und Italien.

Cinsault: Korrekte Bezeichnung Cinsaut
Gute Rotweintraube aus dem Midi, zu finden in den besseren Vabels und Châteauneuf-du-Papes. Als Algerien noch zu Frankreich gehörte(ca. 1950) wurde die Cinsault in grossen Mengen Burgunderweinen beigesetzt. Sie wird auf Korsika, in der italienischen Region Apulien (hier Ottavianello genannt) und in geringen Mengen in Australien kultiviert. In Südafrika (früher als Hermitage bezeichnet) war sie bis in die 1960er-Jahre die häufigste Rebsorte. Aus Pinot Noir x Cinsaut wurde die berühmte südafrikanische Neuzüchtung Pinotage kreiert.

Dornfelder
Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Helfensteiner x Heroldrebe. Der deutsche Diplomlandwirt und Rebenzüchter August Herold (1902-1973) kreierte 1955 die neue Rebsorte.
Herold absolvierte in Hohenheim ein Agrarstudium. Nach Tätigkeiten an der Staatlichen Weinbau-Verwaltung und an der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Naumburg-Saale übernahm er im Jahre 1928 die Leitung der Württembergischen Anstalt für Rebenzüchtung und Rebenpfropfung in Weinsberg. Er schuf zahlreiche Zuchtstämme und neue Rebsorten wie zum Beispiel die Neuzüchtungen Dornfelder, Hegel, Helfensteiner, die nach ihm benannte Heroldrebe, Hölder, Juwel, Kerner, Ruling, Silcher und Sulmer.
Der Name geht auf Immanuel A. L. Dornfeld (1796-1869) zurück, nach dessen Plänen und Initiative die Weinbauschule in Weinsberg gegründet wurde.
Die Erfolgsstory der Rebsorte startete in Deutschland mit 124 ha 1979 und verzeichnete im Jahr 2001 über 5.530 ha bestockter Rebfläche. Der Dornfelder ist längst seiner ursprünglichen Rolle als "Deckrotwein" entwachsen und hat sich zu einem eigenständigen, charaktervollen Weintyp mit häufig südländisch anmutendem Flair entwickelt. Der dunkelrote und farbkräftige Wein ist körper- und tanninreich, das fruchtige Bouquet erinnert an Sauerkirschen, Holunder und Brombeeren. Der Dornfelder ist für Barrique-Ausbau geeignet und wird auch für Sekt eingesetzt.
Hauptanbaugebiete sind die Pfalz und Rheinhessen (Deutschland).

Malbec = Synonyme für die Rebsorte Côt
Rebsortenrein ausgebaut sind die Weine meist weiche, vollmundige an Merlot erinnernde Weine mit konzentrierter Fruchtfülle, Anklängen von Schokolade und Zedernholz und langem Nachhall.
Früher war sie im französischen Bordeaux sehr populär und ist auch ein Bestandteil im so genannten Bordeaux-Verschnitt. Sie verliert dort immer mehr an Bedeutung, weil sie sehr anfällig gegen Verrieseln, Mehltau und Fäule ist. Sie ist aber immer noch die Hauptsorte in Cahors im Südwesten Frankreichs. In Europa wird sie auch in Norditalien und Spanien angebaut.
Mitte des 19. Jahrhunderts führte sie der französische Agronom Aimé Pouget in Argentinien ein. Hier wurde sie zur bedeutendsten Rotwein-Rebe, die hervorragend gedeiht und deren Wein zudem eine lange Lebensdauer bescheinigt werden kann. Argentinien ist der fünft grösste Weinproduzent der Welt.
Meist wird Malbec mit Cabernet Sauvignon oder anderen Rotweinreben verschnitten, aber gerade sortenrein kann er bei richtiger Behandlung durch einen guten Winzer zu einem Spitzentropfen werden.
Geringere Bestände gibt es auch in Australien, Chile, Kalifornien und Südafrika.

Merlot
Die rote Rebsorte stammt wahrscheinlich aus Frankreich, erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im 18. Jahrhundert. Der vollständige Name lautet Merlot Noir, sie ist aber nicht direkt verwandt mit der weißen Merlot Blanc. Der Name ist vom französischen Wort für Amsel (merle) abgeleitet, weil diese Vögel die früh reifenden Beeren gerne naschen. Sie entstammt wahrscheinlich einer natürlichen Kreuzung zwischen Cabernet Franc und einer anderen Cabernet-Sorte. Weitere Namen sind Bigney, Crabutet, Médoc Noir (Ungarn), Merlau, Merlott (Italien), Plant Médoc, Plant Medre, Sémillon Rouge und Vitraille. Sie ist in Frankreich die dritthäufigste und in der Region Bordeaux die häufigste angebaute Rebsorte. In Graves, Saint-Emilion und Pomerol ist sie Hauptbestandteil der grossen Rotweine und im Bereich Médoc Partner beim so genannten Bordeaux-Verschnitt. Die früh reifende, ertragreiche Sorte ist weltweit verbreitet und wird häufig als Verschnittpartner und optimale Ergänzung des Cabernet Sauvignon verwendet. In Deutschland gibt es nur kleinere Rebflächen, in Österreich ist sie erst seit 1986 als Qualitätssorte zugelassen, der Anteil liegt unter einem Prozent. Im französischen Gebiet Pomerol wird einer der besten und teuersten Rotweine der Welt daraus sortenrein gekeltert, der Château Pétrus.
Der Merlot Bianco, ein aus dieser roten Traubensorte gewonnener Rosé- und Weisswein, zeigt sehr interessante Resultate und wird bei Produzenten und Weinfreunden immer beliebter. Besonders erfolgreich ist er im Tessin in der Schweiz.

Merlot Blanc
Die weisse Rebsorte wird in kleineren Mengen in der französischen Region Bordeaux (zum Beispiel in den Bereichen Blaye, Bourg und Graves) kultiviert. Sie ist mit der roten Sorte Merlot (Merlot Noir) aber nicht direkt verwandt

Monastrell = Synonyme für Mourvèdre
Eine fast vergessene Rotweintraube aus Südfrankreich, wenig ergiebig, aber sehr schmackhaft, besonders wenn auf kalkreichen Böden kultiviert. Ausnehmend geeignet für hochklassige würzige Roséweine in der Provence. Die kleinen, dickschaligen und süssen Beeren erbringen einen alkoholstarken, tanninreichen Wein mit Brombeer-Bouquet, der in vielen AC-Weinen Südfrankreichs vorgesehen ist und häufig mit Grenache und Cinsaut verschnitten wird.
Sie ist eine der 13 zugelassenen Rebsorten im Châteauneuf-du-Pape. Verkosten Sie unbedingt auch einen Bandol Rosé von den Domaines Ott. Wahrscheinlich stammt die Mourvèdre aus Spanien, wo sie unter dem Namen Monastrell die zweithäufigste rote Sorte ist. Weitere Rebflächen gibt es in Australien (unter den Namen Mataro oder Esparte), in Kalifornien und in Aserbaidschan. Mit weltweit ca. 103.000 ha Rebfläche zählt sie zu den meistverbreiteten Rotweinsorten.

Montepulciano
In Mittel-Italien (Abruzzen) verbreitete rote Rebsorte. Mit über 36.000 Hektar Rebfläche (zur Hälfte in den Abruzzen) liegt sie in Italien unter den roten Sorten an vierter Stelle. Ihre Weine werden ihrer vollen, milden Art bewundert. Die Sorte liefert tanninreichen und deshalb haltbaren Rotwein mit geringer Säure oder z.B. in Apulien, Marken, Molise und Latium den bekannten kirschroten Cerasuolo . Die Sorte ist u.a. in den DOC-Weinen Montepulciano d´Abruzzo (Abruzzen), Rosso Conero und Rosso Piceno (beide Marken) enthalten.
Der Wein hat nichts mit der Stadt in der Toskana zu tun.

Nebbiolo
Könnte Anspruch auf die edelste Rotweintraube der Welt erheben, wenn sie andernorts auch angebaut würde. Der berühmte französische Önologe Louis Oudart erkannte Mitte des 19. Jahrhunderts das grossartige Potential dieser Sorte. Oudart gilt als Geburtsvater der weltberühmten italienischen DOCG-Rotweine Barbaresco und Barolo.
Im oberitalienischen Piemont werden aus ihr die tiefen, reichen und klassischen Barolo (z.B. von Angelo Gaja und Giacomo Conterno) sowie die etwas leichteren Barbaresco erzeugt (z.B. von Bruno Giacosa). Die Farbe ist leuchtend granatrot, das Bouquet erinnert an Teer und Veilchen, und im Geschmack präsentiert er sich meistens sehr trocken. Nebbiolo ist von Natur aus etwas hart, und die Sitte, diese Weine relativ lange in den Holzfässern zu lagern, verstärkt diese Härte. Das wiederum ruft nach langer Flaschenlagerung.
Unter dem Synonym Spanna (auch Spana) ist der Nebbiolo bestimmend in den Piemonteser DOC-Rotweinen Boca, Bramaterra, Carema, Fara, Lessona und Sizzano. Ausserdem werden aus ihr sortenreine VdT´s gekeltert. Plinius der Ältere (23-79) beschrieb eine "Uva Spinea" mit den Worten "quae sola alitur nebulis" (allein durch den Nebel wird sie genährt). Möglicherweise handelt es sich um die gleiche Sorte. Der Name Nebbiolo leitet sich vom italienischen Wort für Nebel (nebbia) ab, denn sie gedeiht dort am besten, wo im Herbst häufig milde Frühnebel die Trauben zum Reifen bringen.
Trotz der hohen Qualität belegt sie auf Grund ihrer Standort- bzw. Umwelt-Empfindlichkeit nur rund 5.000 Hektar Rebfläche. Sie benötigt günstige Lagen auf Süd- bis Südwesthängen und bevorzugt kalkhaltige Mergel-Böden. Geringe Bestände gibt es in der Lombardei, Kalifornien, Argentinien und Australien. Es gibt auch vier standortabhängige Mutationen in den Langhebergen (Piemont) mit den Bezeichnungen Nebbiolo Bolla, Nebbiolo Lampia, Nebbiolo Michet und Nebbiolo Rosé.

Negro Amaro
Die rote Rebsorte Negro Amaro stammt aus Italien. Sie ist eine in den südlichen Regionen, vornehmlich Apulien (Puglia, mit der Hauptstadt Bari) weit verbreitete Rotweinsorte. Sie ist beispielsweise in Weinen der DOC Lizzano, im Aleatico di Puglia, dem dem Brindisi rosso und rosato, sowie im Copertino rosso und rosato enthalten. Ihre hohe Qualität wirkt sich auf die Klasse der grossen, schweren Rotweine aus der Region Salento aus.
Aus der Negro Amaro werden alkoholreiche, langlebige Rotweine, aber auch ausgezeichnete Rosés erzeugt. Oft wird sie allerdings für Verschnitte eingesetzt.
Sie belegt in Italien insgesamt über 30.000 ha Rebfläche.
Die Negro Amaro ist aber auch in Argentinien, Deutschland, Spanien, Australien, Portugal, Tunesien und in den USA zu finden.

Petit Verdot
Zumeist als vierte Komponente in roten Bordeaux verwendet, wenn auch in sehr kleinen Proportionen, wie zum Beispiel Château Latour und Château Margaux. In Chile wird sie unter dem Namen Verdot kultiviert. Im Charakter etwas säuerlich, in kleinen Jahren grün und scharf. Sie erlebt auch eine Renaissance in Kalifornien und Australien.
Im McLaren Vale, 30 Kilometer südöstlich von Adelaide, in Südaustralien begann Geoff Johnston mit Petit Verdot zu experimentieren. Über den erforderlichen Platz musste er sich keine Gedanken machen, schließlich hatte sein Großvater Alexander Campbell Johnston zu den Pionieren der Weinregion südlich von Adelaide gehört und 1892 als Sohn schottischer Einwanderer dort 97 Hektar Land gekauft und sein Weingut gegründet. Er taufte es Pirramimma nach einem Wort der Aborigine-Sprache, das ›Mond und Sterne‹ bedeutet. Geoff Johnston setzte seine Experimente mit der alten Bordeaux-Sorte über elf Jahre fort. Dann endlich war er von den Resultaten so uneingeschränkt überzeugt, dass er mit dem Jahrgang 1994 an die Öffentlichkeit trat. Australiens erster Petit Verdot wurde sofort ein voller Erfolg. Seither versuchen sich viele Betriebe an dieser Sorte, aber die Johnstons bewahren ihren Vorsprung und bewirtschaften heute die ausgedehntesten Petit-Verdot-Pflanzungen Australiens.

Pinot Meunier = Schwarzriesling
Die rote Rebsorte ist im Burgund schon seit über 400 Jahren bekannt. Der Pinot Meunier / Schwarzriesling ist frühreif und erreicht hohe Öchselgrade. Die Rebsorte liebt besonders Lösslehmböden. In Frankreich wird sie vor allem im Norden (Champagne, Loire) kultiviert.
Nach neuesten genetischen Untersuchungen entstand durch natürliche Kreuzung von Traminer x Schwarzriesling die Pinot-Gruppe. Damit ist sie die Vatersorte der grossen Familie der Burgunder.
Mit dem Riesling ist sie trotz des Namens nicht verwandt. Die Ähnlichkeit der Traubenform mit dem Riesling hat dieser Sorte den Zusatznamen gegeben. Die Bezeichnung (Meunier = Müller) hat die Rebsorte von ihren weissen, dicht behaarten Blattspitzen, die wie Mehl bestäubt aussehen. Deshalb nennt man sie in Deutschland auch Müllerrebe. Eine unbehaarte Mutation des Schwarzrieslings ist die Sorte Samtrot.
Der ziegelrote, fruchtige Wein ist etwas säurereicher als jener des Pinot Noir, das Beeren-Bouquet ist burgunderähnlich.
In der Champagne wird sie (als Pinot Meunier) neben den Sorten Pinot Noir und Chardonnay vor allem für die Herstellung von Champagner verwendet, hier belegt sie 50% der Rebfläche. In Deutschland ist sie mit über 2.000 Hektar die vierthäufigste Rotwein-Rebe. In geringen Mengen wird sie auch in der Schweiz und Österreich angebaut. In Australien wird sie für sortenreinen Rotwein und in Kalifornien für Schaumwein verwendet.
Die rubinroten Weine zeigen ziegelrote Reflexe und sind durch ein zartaromatisches Burgunderaroma mit einem fruchtig-feingliedrigen Körper gekennzeichnet. Als Dämmerschoppen erfreut sich unser Schwarzriesling besonderer Beliebtheit. Gerne wird er auch zu cremig-feinen Suppen, Schweinefleisch, Lamm und zu mildem Käse getrunken.

Pinot Noir - Spätburgunder
Nach neuesten genetischen Untersuchungen stammt die rote Rebsorte von einer natürlichen Kreuzung zwischen Traminer und Schwarzriesling (Pinot Meunier) ab. Daraus sind dann durch Mutationen die genetisch identischen Sorten Ruländer (Pinot Gris) und Pinot Blanc (Weissburgunder) sowie auch Blauer Arbst, Frühburgunder und Pinot Liébault entstanden.
Aus einer natürlichen Kreuzung des Pinot Noir mit einer Sorte der Familie Heunisch resultierten dann viele weitere Burgundersorten wie zum Beispiel Aligote, Auxerois, Chardonnay, Melon de Bourgogne und Morillon.
Charakteristisch für den daraus gekelterten Wein ist eine intensive, leuchtend rubinrote Farbe mit violetten Nuancen und ein fruchtig-beeriges Bouquet. Die Farbe der jungen Weine kann von einem kirschrot bis einen helleren Aubergineton reichen, die sich im Alter eventuell in Brauntöne verwandelt.
Der Geschmack ist vollmundig, körperreich und harmonisch hinsichtlich Säure- und Tannin-Gehalten. Das Aroma weist einen sortentypischen Ton nach zart-herben Bittermandeln auf. Primäre Fruchtaromen: Gewürze, Kräuter, Kirsche, Erdbeere, Himbeere, Veilchen, parfümiert, Pflaume und Rhabarber. Im Alter entwickelte Duftnoten: erdig, nach Wild riechend, Tabak und Pilze.
Das Blatt der Rebe ist schwach 3lappig, meist kaum eingeschnitten, Fläche wellig-blasig, konvexzähnig, Stielbucht V-förmig offen. Trieb: mit stark weißwollig behaarter Spitze; Knoten rosa, kurze Internodien. Holz dünn, rotbraun, Knoten braun, gut ausreifend. Die Traube mittelgross, walzenförmig, kompakt. Beere blauschwarz mit Wachsbelag, Saft farblos, länglich (u.U. deformiert), schwach bukettiert. Späte Blütezeit.
Frankreich: In der Champagne bedeckt der Pinot Noir mit ca. 25'800 ha rund 30% der Rebfläche. Dort wird er weiss gekeltert (dies nennt man Blanc de noirs) und ist neben den beiden Sorten Pinot Meunier und Chardonnay wichtigster Bestandteil feinster Champagner. Insgesamt dürften in Frankreich ca. 12'000 ha mit Pinot Noir - Reben bestückt sein. In Deutschland erreicht die Rebsorte mit knapp 7,500 Hektar und ca. 8% der Gesamt-Rebfläche den ersten Platz unter den roten Sorten und ist besonders in den Weinbaugebieten Ahr, Baden (grösster Anteil mit über 5.000 Hektar), Pfalz, Rheinhessen und Württemberg verbreitet. In der Schweiz belegt sie beinahe einen Drittel der Rebfläche (rund 4.100 ha). In der Westschweiz ist der Pinot Noir Bestandteil des Dôle. in Österreich beträgt der Anteil mit über 400 Hektar nur weniger als 1%. In Italien gibt es Bestände (ca. 3'500 ha) vor allem im Norden und Rumänien kultiviert Pinot noir auf ca. 1500 ha Rebfläche.

Regent
Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin, also ein Ergebnis zwischen weissen und roten Sorten. Bei der Züchtung stand die Resistenz gegenüber dem echten und falschen Mehltau im Vordergrund.
Die Regent wurde 1967 von Prof. Dr.Dr. Gerhard Alleweldt an der Bundesanstalt für Rebenzüchtung in Siebeldingen (Pfalz) entwickelt. Alleweldt (geb. 1927) studierte Weinbau an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Im Jahre 1956 begann er seine Tätigkeit am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof in Siebeldingen-Pfalz (IRZ). Er beschäftigte sich schon frühzeitig mit der Neuzüchtung von Rebsorten und kreierte unter anderem die Sorten Orion, Phoenix, Regent (sein bedeutendstes Produkt), Sirius und Staufer.
Die Regent ist in allen deutschen Anbau-Gebieten zugelassen. Anbauflächen gibt es auch in der Schweiz und in den Niederlanden. Ihr Wein wird sehr dunkelfarbig, tiefes Schwarzrot, und zeichnet sich durch eine positive Gerbstoffstruktur aus. Das Aroma erinnert an überreife Sauerkirschen oder Rotweinpflaumen. Er ist auch als Verschnittpartner gut geeignet.

Sagrantino
Die rote Rebsorte Sagrantino (Vitis vinifera) stammt aus Italien und hat vorwiegend in der italienischen Region Umbrien in der Gegend von Montefalco ihre Verbreitung gefunden. Sie wird aber auch in Australien und Argentinien kultiviert.
Die Sorte erbringt dunkelrubinrote, tanninreiche und charaktervolle Weine, die etwas an Amarone erinnern. Traditionell wird die Sagrantino-Traube für Passitos verwendet. So gibt es zB einen süssen Sagrantino passito (rosiniert oder passito), der aber vor ca. 10-20 Jahren im Aussterben begriffen war.
Die Sagrantino ist in Umbriens DOCG-Rotwein Montefalco Sagrantino und im DOC-Rotwein Montefalco Rosso enthalten. Insbesondere bekannte Winzer wie Fratelli Adanti und Luigi Cecchi und seine Söhne Cesare und Andrea haben dieser Rebsorte zu neuem Erfolg verholfen.

Sangiovese
Eine ausgezeichnete Rotweintraube Italiens. Sie ist die Hauptvariante im Chianti-Gebiet, besonders für Chianti Classico aus der Toskana.
Die rote Rebsorte ist mit knapp 90.000 Hektar (das sind rund 10% der Gesamt-Rebfläche) die meist angebaute italienische Rotwein-Sorte und nach der weissen Trebbiano die zweithäufigste Rebsorte ganz Italiens. Die Sorte war vermutlich schon den Etruskern bekannt und ist uralten Ursprungs (die Bedeutung des Namens = "Blut Jupiters"). Bis in das 19. Jahrhundert war auch der Name Sangioveto (oder auch San Gioveto) gebräuchlich.
Die sorgfältig produzierten Weine sind nobel, voll, langsam reifend und von vornehmer und doch feuriger Trockenheit, im Abgang manchmal mit einem hauch von Bitterkeit.
Die bekanntesten Synonyme / Varietäten sind Brunello (Klon für den DOCG Brunello di Montalcino aus der Toskana), Morellino (an der Küste der Toskana), Nielluccio (auf der französischen Insel Korsika), Prugnolo Gentile (Klon für den DOCG Vino Nobile di Montepulciano), Sangiovese di Lamole (ein Klon in der Region Chianti in Greve), Sangiovese di Romagna (Klon für den gleichnamigen DOC-Rotwein).
Eine grobe Einteilung in zwei Familien ist möglich: Sangiovese Grosso (Brunello, Prugnolo Gentile und Sangiovese di Lamole) und Sangiovese Piccolo (Chianti), wobei sich dies auf die Grösse der Beeren bezieht und keine automatische Qualitäts-Einteilung bedeutet. Sangiovese ist die Grundlage für die DOCG-Weine Chianti, Chianti-Classico und Carmignano (in der Region Toskana) sowie Torgiano Rosso Riserva (in der Region Umbrien). Auch wird die Sangiovese für viele Super-Toskaner (in der Toskana) und für die DOC-Rotweine Rosso Conero und Rosso Piceno (in der Region Marken) verwendet und in weitern Regionen (Kampanien, Latium und Lombardei) kultiviert. In Übersee finden wir die Sorte vorwiegend in Kalifornien (Napa Valley) und in Argentinien (Mendoza).

Shiraz - Syrah
Die lange Zeit rätselhafte Verwandtschaft zwischen drei Weinsorten mit ähnlichem Namen - französischer Syrah, kalifornischer Petite Sirah und australischer Shiraz wurde erst 2001 geklärt: Shiraz ist dasselbe ist wie Syrah - und Petite Sirah ist eine Kreuzung zwischen Syrah und der französischen Traube Peloursin. Syrah selbst ist wiederum eine Kreuzung von Dureza, einer dunkelbeerigen Weinsorte aus der Ardèche-Region in Frankreich, und einer weissen Traube, bekannt unter dem Namen Mondeuse Blanche.
Die Syrah war ursprünglich insbesondere im Rhônetal und im Languedoc-Roussillon zu finden. Dort dient sie haupstächlich zur Erzegung von sehr ordentlichen Landweinen. Die Rebsorte gilt als sehr alt und ist vielleicht phönizischen Ursprungs. Eventuell ist sie nach der persischen Stadt Shiraz benannt.
Die Rotweintraube, ist in Australien und Südafrika beheimatet , wo aus ihr tieffarbige, schnellreifende und doch langlebige Weine erzeugt werden, weich und alkoholisch und als solche an die Rhone-Provenienzen erinnernd, mit einem unverwechselbaren, etwas scharfen Aroma, dessen Charakterisierung Assoziationen mit dem Geruch eines verschwitzten Sattels weckt.
Die Rebsorte ist zwar genetisch identisch mit der Syrah. Beide haben aber trotzdem eine eigene Geschichte. Der australische Weinbau-Pionier James Busby (1802-1871) führte im Jahre 1833 aus Frankreich die Syrah-Rebe nach Australien ein und nannte sie damals Scyras. Erst später wurde sie unter dem heute gebräuchlichen Namen Shiraz berühmt. Zum Beispiel wird der berühmte Kultwein Penfolds Grange aus der Shiraz-Traube (mit kleinem Anteil Cabernet Sauvignon) gekeltert. Schwerpunkte des Anbaus in Australien: Barossa Valley, Hunter Valley
In Kalifornien nennt man sie jedoch Syrah, wo sie erst im Jahre 1936 vom Önologen Dr. Harold P. Olmo eingeführt wurde.
Die primären Fruchtaromen erinnern an Kräuter, Gewürze, Menthol, Zimt, Himbeere, Maulbeere, Brombeere, Pflaume, Lakritze, Backpflaume und Schokolade. Im Alter entwickelte Duftnoten: erdig, Schokolade, stoffig, mit Anklängen an Zigarrenkiste, Kaffee, Leder, Pfeffer, Minze, Paprika.

Tempranillo
Auf der iberischen Halbinsel weit verbreitete Sorte, die im Alentejo unter dem Namen "Aragonez" und in der spanischen Rioja als "Tempranillo" bekannt ist. Sie nimmt mit rund 90.000 Hektar Rebfläche den vierten Platz unter den roten Rebsorten ein und bildet die Basis für viele spanische Rotweine, in die sie das Rückgrat einbringt. Wächst gut bei mittleren Temperaturen und auf fruchtbaren Böden; bringt sowohl Menge als auch Qualität. Ihre Weine sind weniger farbintensiv, haben mächtige Tannine und Aromen von Kräutern und Gewürzen. Die Weine sind lange haltbar, aber eher säurearm. Der Name bedeutet "der Frühe" (temprano = früh) und bezieht sich auf die Eigenschaft der Trauben, sehr früh zu reifen. Als Tinta Roriz gibt sie vielen Ports das notwendige Rückgrat.

Trollinger
Die Rebsorte Schiava Grossa, Trollinger oder Vernatsch stammt aus Südtirol. Eigentlich müsste Sie sich Tirolinger nennen. Von hier aus gelangte sie Mitte des 17. Jahrhunderts nach Württemberg.
Als spätreife Rebsorte benötigt die Trollingerrebe beste Lagen. Deshalb gedeiht diese Rebe besonders gut auf warmen Keuperböden. Die Weine sind von frischer, kernig-herzhafter Art mit hellroter bis rubinroter Farbe.
"Bei voller Reife gibt er einen guten, mit genügend Gerbstoff versehenen haltbaren Rothwein, mit etwas Bouquet und einem Muskatellergeschmack, welcher bei anderen blauen Trauben sonst nicht zu finden ist" (Atlas der Traubensorten, 1873).
Haben die Württemberger damit einen Trumpf im Wettbewerb um weltweite Auszeichnung und Anerkennung? Im meistgelesenen Standardwerk, "The World Atlas of Wine" ist Hugh Johnson der Trollinger nicht einmal einen Platz im Stichwortverzeichnis wert. "Württemberg, extensive though its vineyards are, remains better known to the world at large for its motorcars than its wine." (1993).
Der Trollingerwein gilt als "schwäbisches Nationalgetränk", was gleichzeitig als Beweis für seine hohe Bekömmlichkeit angesehen werden kann. Trollingerwein ist ein angenehmer Begleiter zur deftigen Brotzeit und passt zu Steak, Kalbfleisch, Kaninchen, Innereien sowie zu neutralem Weich- und Schnittkäse. Die saftig-süßen Trollingerbeeren sind außerdem als delikate Tafeltrauben sehr beliebt.
Angebaut wird die Rebe z.B. in Argentinien, Oesterreich, Bulgarien, Canada, der Schweiz, Deutschland, Spanien, Frankreich, Indonesien, Japan, Mexiko und einigen weiteren Ländern.

Trollinger mit Lemberger
Trollinger mit Lemberger ist eine beim Weintrinker beliebte Sortenkombination aus dem rubinroten Trollingerwein mit seiner kernigen, verbindlichen Art und dem dunkelroten, kraftvoll fülligen Lemberger. Beide Sorten ergänzen sich ideal. Trollinger mit Lemberger ist ein voller kräftiger Rotwein, ein volkstümlicher Botschafter aus dem Württemberger Weinland. Dieser Wein ist der optimale Partner für die fröhliche Runde und passt sowohl zu einem herzhaften Imbiss wie auch beispielsweise zu gebratenen Leber mit Zwiebeln, zu Hähnchen, Schweinerollbraten, Hackbraten und Frischkäse.
Zinfandel = vorläufig noch Synonyme für Primitivo
Eine eigenartige Sorte und eine wohlgeeignete dazu, um in Kalifornien einen Rotwein von Charakter zu erzeugen, der zumeist sehr langlebig ist.
Die Rebsorte ist die häufigste Rotwein-Rebe in den USA. In Kalifornien belegt sie mit 20.000 Hektar über 10% der Rebfläche. Hauptanbaugebiete sind Amador (Sierra Foothills), Dry Creek Valley, Alexander Valley, Paso Robles, Sonoma Valley, Lodi und Napa Valley. Zumeist wird die Zinfandel mit etwas Petit Sirah und in seltenen Fällen Carignan (z.B. Ridge Geyserville) verschnitten. Sie wird auch in den US-Staaten New Mexico, Texas und Oregon sowie in Australien und Südafrika kultiviert.
Sie hat überhaupt nichts mit der typisch österreichischen Sorte Zierfandler zu tun. Die Rebsorte Zinfandel gehört zur Gattung der Vitis vinifera.
Anfangs 1820 führte der Rebschul-Besitzer George Gibbs, Long Island, aus Österreich die Zinfandel-Rebe in die USA ein. Ab dem Jahre 1835 kannte man sie unter dem Namen Zinfindal im Nordosten der USA als Tafeltraube. Im Jahre 1859 gelangte sie nach Kalifornien und wurde zum Alltagsgetränk der Gold-Digger. Um 1870 einigte man sich endlich auf den Namen Zinfandel. Um 1885 reklamierte Arpad Haraszthy, dass sein Vater Agoston die Rebe um 1860 eingeführt hätte.
Die endgültige Lösung der Herkunft ist erst im Jahre 2002 gelungen. Im Jahre 1999 stellte Professor Carole Meredith von der University of California in Zusammenarbeit mit kroatischen Spezialisten durch DNS-Analysen fest, dass Zinfandel und die Sorte Primitivo (di Gioia) aus Apulien / Italien zwar nicht identisch, aber zwei Klone der gleichen Art sind. Der kroatische Rebenspezialist Ivan Pejic informierte Ende 2001, dass die in Kroatien heimische autochthone, rote Rebsorte Crljenak (auch Okatac) mit Zinfandel identisch sein könnte. Das wurde bestätigt. Die Crljenak wiederum ist ein Elternteil der Sorte Plavac Mali. Aus ihr werden zum Beispiel die hochwertigen Rotweine Dingac, Faros, Plavac, Peljesac und Postup gewonnen.
Die Zinfandel entwickelt ungleich grosse und damit auch ungleich reifende Beeren mit hohem Zuckergehalt im vollreifen Zustand. Daraus ergeben sich sehr volle, alkoholstarke und dunkelfarbene Weine. Insbesondere im (sehr heissen) San Joaquin Valley werden die Trauben ohne Schale vergoren und weisen deutliche Restsüsse auf. Diese Weine werden als White Zinfandel angeboten, obgleich sie eine blassrosa Farbe aufweisen. Dieser White Zinfandel ist als gekühlt getrunkener Sommerwein in den USA sehr beliebt. Charakteristisch für Duft und Geschmack guter Zinfandel-Weine sind Gewürznoten (Nelken, Zimt, schwarzer Pfeffer, Minze) und beerig-süße Frucht-Aromen (Himbeeren, Brombeeren, Schwarz- kirschen).


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